Früher. War alles besser! Oder doch nur schöner? Jedenfalls: anders.
Verblichene Kinderbilder, vage Erinnerungen an die Gerüche und Geräusche rund um das Weihnachtsfest, ein Sommertag in den Wiesen.
Nein, das ist es nicht allein, was wir mit „Bayern früher - heute“ erreichen wollen. „Die Visualisierung des Landschaftswandels ist keine Nostalgie-Veranstaltung, sondern höchst aktuell für das Naturschutzhandeln und die Gestaltungsmodelle der Zukunft.“ So fasst es einer unserer Bildautoren und Spurensucher zusammen. Veränderungen in der Landschaft werden nämlich nur sichtbar, wenn wir den Zeitraum überschauen können, in dem sie geschehen sind.
Landschaft verändert sich, schon immer. Das gehört zu ihrem Wesen, gerade zu dem der Kulturlandschaft. Aber Eingriffe des Menschen, von der Landbewirtschaftung über Baugebiete bis hin zu Straßen, haben seit Ende des 19. Jahrhunderts ein unglaubliches Tempo angenommen, das sich bis heute noch steigert. Über Jahrhunderte gewachsene Landschaften sind heute kaum mehr wiederzuerkennen. Dieser Verlust wird erst durch jahrzehntelange individuelle Erfahrung bewusst, durch das eigene Miterleben. Denn viele Veränderungen erfolgen stückweise, schleichend, unspektakulär. Die große Gefahr dabei: So erreichen sie nicht das öffentliche Bewusstsein. Denn jede Generation wächst mit einer eigenen Landschaftserfahrung auf und kennt nur ihr jeweiliges, meist schon massiv verändertes und – bezogen auf den Naturschutz – leider oft verarmtes Landschaftsbild.